8. Elektrolyse von Kochsalz-Lösung mit Anoden aus zwei Dosen-Metallen
Experiment 1
:
Salzwasser und 1 Tropfen
Universal-Indikator-Lösung (UI) werden in der Vertiefung eines Blisters
elektrolysiert. Ein oben und unten abgeschmirgelter Streifen Dosen-Blech
(Fe) dient als negative Elektrode (Kathode), der Dosen-Verschluss (Al)
als positive Elektrode (Anode).
Eine starke Gasblasen-Entwicklung
wird an der Fe-Kathode beobachtet. Die grüne Farbe des UI (neutral)
schlägt nach violett um (basisch).
Reduktion: 4 H2O(l) + 4
e- --> 2 H2(g) + 4 OH-(aq)
Die Gasblasen-Entwicklung
an der Al-Anode ist schwächer. Die grüne Farbe des UI (neutral)
schlägt nach rot um (sauer).
Oxidation:
2 H2O(l) --> O2(g)
+ 4 H+(aq) + 4 e-
RedoxReaktion: 2 H2O(l)
--> 2 H2 (g) + O2 (g)
Verifikation dieser Deutung:
Zum Abschluss der Elektrolyse
werden die Flüssigkeiten in der Blister-Vertiefung vermischt,
und der UI nimmt wieder seine grüne Farbe an. Das zeigt, dass
äquivalente Mengen von Hydroxid- und Hydroxonium-Ionen bei der kathodischen
Reduktion und der anodischen Oxidation entstanden sind.
Die Hydroxid-Ionen um die
Kathode werden also durch die Hydroxonium-Ionen um die Anode neutralisiert.
Experiment 2 (2 and
3)
In diesem Experiment werden
die Elektroden vertauscht: Der oben und unten abgeschmirgelte Blech-Streifen
(Fe) dient als positive Elektrode (Anode), der Verschluss (Al) als negative
Elektrode (Anode). Beide Elektroden tauchen wieder in eine Vertiefung des
Blisters mit Kochsalzlösung und 1 Tropfen UI.
An der Al-Kathode tritt
wieder starke Gas-Entwicklung auf. Die grüne Farbe des UI (neutral)
schlägt nach violett um (basisch).
Reduktion: 2 H2O(l) + 2 e-
--> H2(g) + 2 OH-(aq)
An der Fe-Anode gibt es
keine Gasblasen, der UI bleibt grün.
Oxidation:
Fe(s) --> Fe2+(aq) + 2e-
Redoxreaktion: 2 H2O(l) + Fe(s) -->
Fe2+(aq) + 2 OH-(aq) + H2(g).
Verifikation dieser Deutung:
3: Die Elektrolyse
wird ohne UI wiederholt. Dann vermischt man die Flüssigkeiten um Anode
und Kathode. Es bildet sich eine grüne schleimige Trübung.
Die folgende Fällungs-Reaktion
ist abgelaufen: Fe2+(aq)
+ 2 OH-(aq) --> Fe(OH)2(s)
Durch Zutropfen von verdünnter
Schwefelsäure verschwindet die Trübung:
Fe(OH)2(s) + 2 H+(aq) –Neutralisation--> Fe2+(aq)
+ 2H2O
Tropfen von KMnO4
Lösung verlieren ihre Farbe und zeigen damit an, dass Fe2+
Ionen vorlagen:
5 Fe2+(aq)
+ MnO4-(aq) + 8 H+(aq) ---direkte
Redoxreaktion --> 5 Fe3+(aq) + Mn2+(aq) +
4 H2O
Zum Nachweis der Eisen(III)-Ionen
kommen 2 Tropfen der Lösung in je ein Blister.
Der einen Probe setzt man
einen Tropfen Kaliumhexacyanoferrat(II)-Lösung zu: Ein blauer Niederschlag
entsteht. Zu der anderen Probe kommt ein Tropfen Ammoniumthiocyanat-Lösung:
Die Flüssigkeit färbt sich tief rot.