LAUTERBACH 2: Lebensraum für SEELILIEN und MUSCHELWÜRMER

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Wo heute Lauterbach liegt, war vor mehr als 200 Millionen Jahren ein Schelfmeer. Damals sah es hier etwa so aus wie heute am Persischen Golf.
Reste der in diesem Meer lebenden Tiere traten in den aus dem Muschelkalk-Zeitalter stammenden Steinbruch im Ortsteil Maar zutage.

Links: SEELILIEN  sind trotz ihrer pflanzenähnlichen Gestalt Tiere. Verwandt mit Seeigeln, Seesternen und Schlangensternen wuchsen sie mit ihren gegliederten Stielen auf dem Boden oder an Treibholz. Zu ihrer Ernährung filterten sie schwebende Kleinstlebewesen aus dem flachen Wasser .
Photo 2: Nach ihrem Tode zerfielen ihre Stiele in hunderte von Stielgliedern .
Diese fünfeckigen und runden Stielglieder findet man in den Resten des Maarer Steinbruchs.
Photo 3 und rechts: MUSCHELWÜRMER bilden einen in den Meeren früherer Erdzeitalter weit verbreiteten eigenen Tierstamm. Die Ähnlichkeit mit den Muscheln täuscht: Ihr zweiklappiges Gehäuse und auch ihr Weichörper sind anders aufgebaut. Das 3. Photo stammt aus derselben Muschelkalk-Periode wie die Seelilien aus dem Maarer Steinbruch.

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Beim Maarer Steinbruch wurde früher Kalkstein abgebaut und in speziellen Öfen in Branntkalk für die Herstellung von Mörtel umgewandelt. Heute erinnern nur noch einer dieser Öfen und Reste der ehemals 27 m hohen Wände an frühere Zeiten.
Solche aufgelassenen Kalk- Steinbrüche werden andernorts zu Orten des Lernens und der Erholung rekultiviert.
"Hohhaus-Museum Lauterbach, Geologische Sammlung im Gärtnerhaus" (Autor: Wolfgang Wiehl) ist ein auch für junge Leute höchst motivierender und lehrreicher Führer durch dieses neu organisierte Museum.
(Preis der Mappe mit hervorragenden Photos und einem Informations- und Arbeitsblatt 1,50 Euro)

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