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In der Forschung begann chemisches Experimentieren im Mikromaßstab vor 100 Jahren an der Universität Graz: Friedrich Emich (1860 - 1940) wird als Begründer der Mikrochemie betrachtet. Er entwickelte Techniken für alle Gebiete, vorzugsweise der anorganischen Mikroanalyse. Aufbauend auf Emichs Arbeiten gelang es Fritz Pregl (1869 - 1930), die Liebigsche quantitative Elementaranalyse ausgehend von 10 mg organischer Verbindungen durchzuführen. Schlüssel zu diesem - 1923 mit dem Nobelpreis ausgezeichneten - Erfolg Pregls war die Kuhlmann-Waage. Diese spricht bereits auf 0,001 mg an und kann bis zu 20 g aufnehmen. Für den Unterricht leistete Egerton C. Grey (1928) in Ägypten Pionierarbeit an der Cairo Medical School und durch ein in Cambridge veröffentlichtes Buch. Mit Beginn der 1980er breitete sich das chemische Experimentieren mit kleinen Mengen weltweit. 1985: Neue Ansätze zu organisch chemischen Versuchen wurden parallel zueinander in den USA entwickelt (Mayo, Pike und Trumper vom Bowdin College, Maine und Williamson vom Mount Holyoke College, MA). 1981: Microscale Chemistry Experimentation in China (Zhou). Ab 1988 bildete El-Marsafy an der Ain Shams Universität in Ägypten Tausende zukünftiger Chemie-Lehrer/innen im Experimentieren mit einfachen Kleingeräten aus. 1993 wurde das "National Microscale Chemistry Center (NMC2) am Merrimack College in North Andover, MA / USA gegründet. Über 20 Jahre bot es Workshops, Seminare und Publikationen, um die Vorzüge zu vermitteln, Labors im Kleinmaßstab zu betreiben. Lehrer aus der ganzen Welt verbereiteten daraufhin die Ideen des NMC2 über die ganze Welt: Ägypten (s.o.), China (s.o.), England (Breuer), Hongkong (W.H. Chan, K.M. Chan), Israel (M. Livneh, Z. Livneh, Hugerat), Japan (Ogino), Mazedonien (Najdoski), Mexico (Ibanez), Österreich (Obendrauf), Deutschland (Köhler-Krützfeld, Habelitz-Tkotz, Schwarz, Wloka), Südafrika (Bradley, DuToit), Sweden (Gruvberg). 10
Jahre Workshops P. Schwarz (2000 - 2009)
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